Vorbemerkungen:
Meine Frau Prof. Dr. Maria Besse und ich erforschen seit Jahren die deutsch-französische Grenze im Saarland, wie sie sich im 18. Jahrhundert quer durch das Saarland von Fraulautern über Eppelborn bis Winterbach gezogen hatte. Südlich lag die Grafschaft Nassau-Saarbrücken und nördlich das Herzogtum Lothringen bzw. ab 1766 Frankreich. Falscheid war zweiherrisch, und zwar lothringisch krichingisch (Herrschaft Créange) und nassauisch. Ich selbst bin als Verwaltungsbeamter beim Innenministerium heute für die deutsch-französische Grenze zuständig. Zudem bin ich 1. Vorsitzender des Thalexweiler Heimatvereins und 2. Vorsitzender des Köllertaler Heimatkundlichen Vereins in Heusweiler.
Frage 1: Was sind die Besonderheiten des Wanderführers "Falscheider Grenzstein-Tour"?
Die Tour führt an drei Grenzzügen um Falscheid aus dem 18. Jahrhundert, und zwar einer von vor 1766, einer von 1767 und einer von 1790. Das besondere ist die liegende Wolfsangel auf dem Grenzzug von 1766 im Golocher Wald. Diese Darstellung des Wolfsangel als Hoheitszeichen der Grafschaft Nassau-Saarbrücken ist einzigartig im Saarland. Leider ist die genaue Bedeutung der "liegenden" Wolfsangel noch nicht genau erschlossen.
Frage 2: Welche Orte kann ich Dank des Wanderführers erkunden?
Mit dem Wanderführer wandert man entlang an der Eidenborner, Reisweiler, Labacher, Knorscheider und Falscheider Banngrenze insgesamt über eine Entfernung von 11 km. Die Tour beginnt an der früheren Standortschießanlage der Bundeswehr und führt am Falscheider Fußballplatz vorbei bis zum Nordschaft, von dort durch den Buchwald bis zur Ortschaft Hoxberg und weiter durch den Buchwald weiter bis zur Ortschaft Zollstock.
Frage 3: Für wen ist der Wanderführer was? Muss ich "wanderaffin" sein?
Die Tour ist für jung und alt gemacht, jeder kann kurze Strecken über Waldwege auswählen. Junge Wanderer können zudem mit den GPS-Angaben die noch vorhandenen Grenzsteine punktgenau mit dem Smartphone oder Germin-Gerät anlaufen. Die Marker auf den Steinen sind mit weißer Kreide für die Fotos im Wanderführer markiert, so dass man die damaligen Hoheitsverhältnisse darauf nachvollziehen kann.
Frage 4: Wo kann ich den Wanderführer erwerben?
Der Wanderführer kann Buchhandel, und zwar in der Lebacher Bücherei Anne Treib, erworben werden. Zudem ist er bei Historischen Verein Lebach, dem 1. Vorsitzenden Klaus Feld, Habacher Straße 12 in Lebach-Landsweiler erhältlich sowie bei dem Autor Thomas Besse per E-Mail unter thomas@besse.de für 5 Euro. Bei ihm kann man auch eine digitale Fassung fürs Smartphone erhalten.