Une courte version française   Von den Juristen zu den Schuhmachern - und zurück?  

Die Geschichte der saarländischen Familie Besse

"Schuster und Juristen gehören in eine Zunft,

jene dehnen das Leder, diese die Vernunft." 

(Sprichwort)

Auf diesen online-Seiten finden Sie Informationen zur Herkunft des Familiennamens "Besse". Viel mehr Informationen enthält die soeben erschienene Familienchronik Besse. Sie trägt den Titel "Der Hornbach Stadtschultheiß Isaac Besse (1652-1725), Vorfahren und Nachkommen" und kann bei der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde für 18 Euro erwoben werden (Bestellschein hier). Daher finden Sie im Folgenden nur noch eine eingeschränkte Auswahl an Information zu der in der Chronik auf 200 Seiten sehr umfangreich dargestellten Familiengeschichte Besse.

Zu Beginn der Nachforschungen wurde zunächst davon ausgegangen, dass der Familienname aus Frankreich stamme, denn die Vielzahl von Orts-, Flur- und Familiennamen in Frankreich gab Anlass zu dieser Vermutung. Zudem teilten bisher viele der befragten saarländischen Familien mit dem Namen Besse diese Annahme, die jedoch durch die nachfolgende Untersuchung widerlegt wird.

Die Nachforschungen begannen im Sommer 2000 auf dem Standesamt der Gemeinde Tholey mit der Ermittlung von Karl Friedrich Besse, genannt Charles Bessé, geboren in Zweibrücken ("Deuxponts Département la Monttonnere"). In der Einwandererkartei des Instituts für Pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern konnte der Schweizer Einwanderer Schultheiß Isaac Besse aus "Kröy, Sanet" = Ste-Croix, VD, Schweiz ausfindig gemacht werden. Somit haben die Untersuchungen schon nach wenigen Tagen eine unerwartete Wende genommen. Wie so viele Familiennamen aus dem Saarland und der Westpfalz stammt auch der Name Besse aus der Schweiz.

Die Recherche in einer genealogischen Datenbank im Internet half die gesamte Namenslinie bis hin zu Guillaume Besse (geb. 1514) zurück zu verfolgen. Als ältester, im Jahre 1502 erwähnter, gesicherter Namensträger wurde im Kantonalsarchiv in Lausanne schließlich Henri Paillard entdeckt, der Jaques Besse genannt wurde, weil er ein Zwilling gewesen sein soll. Dies entspricht auch der Herleitung des Namens durch die Schweizer Namenforscher im Glossaire des Patois de la Suisse Romande (bèsa = Zwilling). Der Familienname Paillard wird in Ste-Croix erstmals im Jahr 1397 erwähnt. Die gesamte Ahnenreihe der Familie Besse steht über 21 Generationen fast lückenlos zur Verfügung und kann über den ursprünglichen Namen Paillard bis in das Jahr 1397 rekonstruiert werden.

Im Rahmen von Befragungen der saarländischen Familien mit dem Namen Besse wurde die Vermutung bestätigt, dass alle im Saarland wohnenden Familien mit diesem Namen von Friedrich Carl Besse abstammen, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Tholey als Revierförster tätig war. 

Die folgenden Informationen berücksichtigen zunächst die Wanderungsbewegungen der Familie Besse aus der Schweiz nach Deutschland (Rheinland-Pfalz und Saarland). Es sollen aber nicht nur genealogische Daten dargestellt, sondern auch die Lebensumstände und das soziale Umfeld der Ahnen erforscht und landeskundliche Aspekte vermittelt werden. Zudem erhalten Sie Hinweise zur Auswanderung von Familienangehörigen nach England, Holland, Polen, Frankreich, in die Schweiz, Australien und Amerika. Die Informationen sollen insbesondere Personen, die den Familiennamen Besse tragen, Hilfestellung leisten, um die Herkunft ihres Namens zu überprüfen. 

Dr. Maria und Thomas Besse 

© Besse (01.08.2003)